Komposition
Mit 11 Jahren habe ich meine erste Komposition aufgeschrieben, eine Hommage an Liszts Liebestraum, geschrieben in ein DIN A 5 Quer-Heft mit Notenlinien.
Mit 16 Jahren habe ich zusammen mit Freund:innen aus der Katholischen Jugend einen Chor gegründet, die regelmäßig Gottesdienste begleiteten. Freunde aus dem Gymnasium setzten mit ihrer Band die musikalisch-rhythmischen Akzente. Damals richtete ich einige wenige Stücke für die Band ein und arrangierte die Chorstimmen. Erstaunlich: der Chor existiert bis heute!
Im Jahr 1977 gründeten wir im Parler-Gymnasium Schwäbisch Gmünd das Gesangsensemble Chapeau Claque. Unser Repertoire bestand aus Barbershop-Songs und Songs aus dem Repertoire der Comedian Harmonists, die Konrad Elser aufschrieb: Kollege Martin Stegmaier war am Plattenspieler und Konrad Elser versuchte, die Stimmen abzuhören. Ein mühsames, doch erfolgreiches gemeinsames Unterfangen.
Mit 21 Jahren komponierte ich meinen ersten Song, den ich auch textete: "Mein kleines Liebesliedchen". Dieses Stück und weitere Arrangements für die Gruppe Chapeau Claque folgten, satztechnisch immer wieder verbessert vom Kollegen Benedikt Brändle, dem ich bis heute dankbar dafür bin.
1984 gründete ich die Musikschule Ammerbuch und übernahm den Kinderchor in Unterjesingen. Die meisten Stücke für Kinderchor waren damals entweder dem Orff'schen Schulwerk entlehnt, d. h. moderne, flotte Musik war Mangelware. Also schrieb ich Stücke für Kinderchor, auch Kindermusicals wie "Die Bremer Stadtmusikanten", die mit swingigen Titeln die Kinder ansprach. Um die Musik anderen Kinderchorleiter:innen zugängig zu machen, entstand der #COM-Musikverlag Ammerbuch (heute #COM+Musik+Verlag Ammerbuch, seit er um die Sparte Bücher erweitert wurde).
Etwa mit 30 Jahren gründeten wir in Ammerbuch-Entringen die Michaelisbläser, ein Doppelquartett, das auf der Grundlage der Posaunenchorarbeit darüber hinausgehend anspruchsvolle doppelchörige Werke einstudierte. Auch für dieses Ensemble schrieb ich Stücke.
Die Kinderchorarbeit wurde um ein Jugendensemble erweitert, auch an der Musikschule Ammerbuch war Chorarbeit angesagt. So entstanden weitere Kindermusicals und auch das Rockmusical "Goodbye. Jennifer", zu dem mein Chapeau Claque Kollege Joachim Wilke die Texte schrieb. Mit insgesamt 26 Aufführungen war es ein sehr erfolgreiches Stück, das mir auch den Wechsel an eine größere Musikschule eröffnete.
Ins Jahr 1999 fällt die Auszeichnung als "Stipendiat der Kunststiftung Baden-Württemberg" im Fach Komposition.
1996 wechselte ich an die Musikschule Rottenburg und begann eine generationenübergreifenden Musicalarbeit. Viele Weggefährtinnen aus der Musikschule fand ich, mit denen ich zusammen Kinder-, Jugendliche- und Erwachsenenmusicals aufführen durfte. Die erste Zusammenarbeit war mit der Carl-Joseph-Leiprecht-Grundschule, an der mein Chapeau Claque Kollege Franz Barth unterrichtete. "Jetzt kann Weihnachten kommen", ein Musical zur Advents- und Weihnachtszeit entstand. Eine weitere sehr fruchtbare Zusammenarbeit begann mit dem Eugen-Bolz-Gymnasium. Den dortigen Musiklehrer Albert Geiger kannte ich aus der Zusammenarbeit bei den Neuen Vocalsolisten, die regelmäßig an der Trossinger Musikhochschule musizierten. Carissimi's Jephte in einer Bearbeitung für Ensembles, die an der Musikschule probten, war unser erstes gemeinsames Projekt. Bis zu meinem Ausscheiden aus der Musikschule durften wir spannende Werke professionell auf die Bühne und in den Konzertsaal bringen:
Jephte (Giacomo Carissimi, bearb. Karlheinz Heiss)
Esther (Georg Friedrich Händel)
Samson und Dalila (Georg Friedrich Händel, bearb. und erweitert Karlheinz Heiss)
Die Israeliten in der Wüste (Carl Philipp Emanuel Bach)
Orfeo (Christoph Willibald Gluck, Franz Schubert, Karlheinz Heiss), Regie: Alexander Strauss
Idomeneo (Wolfgang Amadeus Mozart), Regie: Franziska Kronforth
Die schöne Helena (Jacques Offenbach), Regie: Janne Wagler
Jesus Christ Superstar (Tim Rice, Andrew Lloyd Webber), Regie: Janne Wagler
Ermöglicht wurden die Aufführungen durch die Gründung der "Jungen Philharmonie Rottenburg" im Jahr 2000. Damit war ein festes Ensemble von Musikschüler:innen geboren, das bis heute existiert und deren Mitglieder zumeist aus dem Schulorchester des Eugen-Bolz-Gymnasiums und der Musikschule Rottenburg stammen. Wir waren sehr dankbar, dass für die Opernproduktionen hervorragende Regisseur:innen gewonnen werden konnten. So manche Sängerinnen und Sänger haben bei unseren Produktionen schöne Erfahrungen sammeln können.
Im Laufe der Jahre entstanden meist aus einer direkten Notwendigkeit heraus Kompositionen und Bearbeitungen.